Barrierefreies Wohnen – das sollten Sie wissen!

Wenn Sie im Alter unter einer Einschränkungen Ihrer Mobilität leiden, wirkt sich dies in allen Lebensbereichen aus. Speziell in Ihrer Wohnung werden Sie sich Tag für Tag vielen Hürden und Herausforderungen gegenüber sehen. Mit einer barrierefreien oder rollstuhlgerechten Wohnung lösen Sie viele Probleme und steigern Ihre Lebensqualität erheblich. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, wie ein barrierefreies Wohnen für Rollstuhlfahrer aussieht und ob Sie für Umbaumaßnahmen eine Förderung erhalten.

Barrierefreies Wohnen – was ist das überhaupt?

Die Barrierefrei Definition ist nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Oft wird auf Begriffe wie „behindertengerecht“ verzichtet, da der Begriff „Behinderung“ negative Assoziationen weckt. Dennoch würde eine solche Bezeichnung einen Unterschied zu Begriffen wie „seniorengerecht“ ermöglichen, wobei Haus oder Wohnung meist nur über kleinere Anpassungen und Erleichterungen verfügen.

Am besten lässt sich die Barrierefrei Definition mit Zahlen und vorgegebenen Standards beschreiben. In der Norm DIN 18040-2 lassen sich zahlreiche Eigenschaften finden, die eine barrierefreie Wohnung definieren. Mit diesen soll Menschen unabhängig von ihrer körperlichen Verfassung ein angenehmes Wohnen ermöglicht werden. Einige dieser Eigenschaften sind:

  • Bewegungsflächen von 120 x 120 cm
  • fest verlegte und rutschhemmende Bodenflächen
  • 80 cm breite Türen mit 85 cm hohem Türdrücker
  • unterfahrbarer Waschtisch im Badezimmer
  • Elektrogeräte in der Küche im Sitzen erreichbar
  • u. v. m.
Einige dieser Eigenschaften wirken durch konkrete Angaben von Zahlen und Maßen sehr formal. Trotzdem bietet die DIN-Norm ein klares Rahmenwerk, wie sich eine Wohnung für Rollstuhlfahrer und andere Personen mit Einschränkungen adäquat gestalten und einrichten lässt.

Barrierefreie und rollstuhlgerechte Wohnung im Profil

Die genannte Norm macht einen Unterschied zwischen einer barrierefreien und einer rollstuhlgerechten Wohnung. Dies ergibt Sinn, da Senioren ohne Rollstuhl trotz Einschränkungen in der Mobilität einen anderen Bewegungsradius mitbringen als ein Rollstuhlfahrer. Bei diesen können viele Geräte und Bedienelemente des Alltags höher angebracht werden, während Sie für einen Rollstuhl stets im Sitzen erreichbar sein müssen.

Wer für eine barrierefreie Wohnung Anforderungen und Bedürfnisse überprüft, sollte rechtzeitig an die Zukunft denken. Vielleicht ist absehbar, dass der Nutzer der Wohnung in einigen Monaten oder Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Dies direkt baulich umzusetzen, spart teure Zusatzkosten für die spätere Anpassung der Wohnung.

Barrierefreie Wohnung Anforderungen

Einige Anforderungen für eine barrierefreie Wohnung wurden mit Auszügen der DIN-Norm oben dargestellt. Hierüber hinaus gibt es weitere Aspekte, die als Anforderungen beim barrierefreien Wohnen zu berücksichtigen sind. Hierzu gehören:

  • gradläufige Treppen mit beidseitigem Handlauf
  • Aufzüge mit Spiegeln, akustischen Signalen und Ansagen
  • leicht zu bedienende Türen und Fenster
  • Bewegungsmelder für die Raumbeleuchtung
  • schwellenloser Zugang zu Balkonen oder Terrassen
Der Blick in die DIN-Norm 18040-2 darf es Checkliste für Bauherren und Vermieter verstanden werden, ob alle Anforderungen in der eigenen Wohnung angemessen berücksichtigt wurden. Eine gezielte Nachbesserung ist oft ohne großen, baulichen Aufwand möglich.

Rollstuhlgerechte Wohnung Anforderungen

Damit eine Wohnung rollstuhlgerecht ist, sind zunächst alle oben beschriebenen Vorgaben für ein barrierefreies Wohnen zu erfüllen. Zusätzlich gibt es für die rollstuhlgerechte Wohnung Anforderungen, die primär auf die Abmessungen und die Bewegungsfreiheiten des Rollstuhls abzustimmen sind. Hierzu gehören:

  • Bewegungsflächen von 150 x 150 cm
  • Türbreite von minimal 90 cm
  • unterfahrbare Herde, Spülen und Arbeitsplatten
  • Klappsitz in der Dusche
  • leicht erreichbare Einhebel-Duscharmatur
  • Rückenstütze und Klappgriffe am WC
  • u. v. m.
Für einen kompletten Überblick über alle Anforderungen lohnt erneut ein Blick in die entsprechende DIN-Norm. Für Rollstuhlfahrer gilt: Ist der Neueinzug in eine Wohnung geplant, sollten alle Wohnräume in Ruhe betrachtet und ausprobiert werden. Oft steckt der Teufel im Detail, was nicht erst nach Unterschrift des Mietvertrags erkannt werden sollte.

Barrierefreies Wohnen mit Rampen und mehr

Eine rollstuhlgerechte Wohnung zeichnet sich auch dadurch aus, dass ein barrierefreier Zugang zum Wohnobjekt zugesichert ist. Eine Rollstuhlrampe oder ähnliche Hilfe muss zur Verfügung stehen oder nachträglich montiert werden, worauf der körperlich eingeschränkte Mieter ein Anrecht hat. Da sich mit dem Rollstuhl Treppen und Absätze in höheren Stockwerken nicht erklimmen lassen, muss der Vermieter sicherstellen, dass ein problemloser Zugang zur Wohnung gegeben ist.

Mit einer Rampe barrierefrei in die Wohnung zu gelangen, kann bereits im Außenbereich des Hauses anfangen. So muss außen eine Rollstuhlrampe montiert werden, die über eine ausreichende Breite verfügt und möglichst gradlinig verläuft. Um im Inneren des Hauses rollstuhlgerecht nach oben zu gelangen, vertrauen viele Eigentümer auf einen speziellen Rollstuhl-Lift. Dieser ist befahrbar und führt auf Knopfdruck mit einer langsamen Fahrt nach oben.

Gibt es Zuschüsse für barrierefreies Wohnen?

Damit ein barrierefreier Zugang zur Wohnung sowie ein barrierefreies Wohnen möglich wird, lassen sich verschiedene Formen der Förderung in Anspruch nehmen. Wurde ein Pflegegrad durch die gesetzliche Pflegekasse anerkannt, darf ein einmaliger Förderbetrag von bis zu 4.000 Euro für Umbauten in Anspruch genommen werden.

Für größere Umbauten und Anpassungen des Wohnbereichs reicht dieses Geld nicht aus. Hier sollte über einen Förderkredit der KfW nachgedacht werden. Das Förderprogramm für altersgerechten Umbau ist eine etablierte Maßnahme, mit der die Gestaltung von Wohnungen in Deutschland passend zum Bedarf älterer Mitmenschen erfolgen soll.

Für die Förderung gilt es, alle Maßnahmen professionell planen zu lassen und hiernach einen verlässlichen Kostenplan zu erstellen. Für die Gesamtkosten nimmt der Eigentümer einen geförderten Kredit zu besonders günstigen Kreditkonditionen auf. Gerade für teure Vorhaben, beispielsweise wenn ein Rollstuhl Treppen über mehrere Stockwerke hinweg überbrücken muss, ist diese finanzielle Förderung oft Gold wert.

Barrierefreies Wohnen für Rollstuhlfahrer – unser Fazit

Ob Sie sich frei in Ihrer Wohnung bewegen oder mit einer Rampe barrierefrei ins Haus gelangen möchten – barrierefreies Wohnen ist in Deutschland eindeutig definiert. Nutzen Sie die Vorgaben der DIN-Norm als Checkliste, um die Eignung einer Wohnung für Personen mit körperlichen Einschränkungen zu überprüfen. Für die Umbaumaßnahmen sind Förderprogramme eine attraktive Wahl.

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Rebecca Beyer

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